
TierischeBaumeister
Im Gönhard wird viel gebaut oder umgebaut und gewerkelt, auch im Tierreich. Wie wir Menschen lieben es Tiere warm und gemütlich. Ob im Baum, unter der Erde oder an der Hauswand – Tiere sind wahre Baumeister, wenn es darum geht, ein sicheres Zuhause zu schaffen. Ihre Baukünste sind oft beeindruckend, manchmal chaotisch, aber immer zweckmässig.
Vögel etwa sind geschickte Architekten. Während die Amsel ein kompaktes Nest aus Gras und Zweigen formt, zieht die Elster ein kunstvolles, aber etwas ungeordnetes Gebilde aus Ästen und allerlei gefundenem Material hoch. Meisen hingegen nutzen, was die Umgebung hergibt – manchmal auch Wollfäden aus einem auf dem Balkon vergessenen Pullover. Schwalben wiederum nutzen Lehm: Sie errichten kleine, fest an der Hauswand klebende Nester aus einer Mischung aus Erde und Speichel – sie sind wahre Baumeister. Wir können etwas nachhelfen und den gefiederten Nachbarn je nach Art ein passendes Häuschen zur Verfügung stellen. Mit dem Verschwinden alter Gärten nimmt nämlich die Wohnungsnot auch bei den Tieren zu.
Insekten sind im Bausektor ebenfalls emsig tätig. Die bekannten Wespen erschaffen kunstvolle Waben aus papierähnlichem Material, das sie aus zerkautem Holz herstellen. Andere Arten, wie die Lehmwespe töpfern ein tönernes Tönnchen, das zukünftige Zuhause des Nachwuchses. Die Blattschneiderbiene kleidet ihr Nest sogar mit Blattstücken aus. Die Larven des Moschusbockkäfers nehmen gleich den ganzen Stamm in Beschlag und fressen sich durch das weiche Holz der Salweide, bis sie sich verpuppen. Tja, diese Wohnung ist dann für nachkommende Mieter nicht mehr attraktiv.
Die Tierwelt zeigt uns, dass Wohnungsbau kreativ, vielfältig und perfekt an die Umwelt angepasst sein kann – ganz ohne Architekten und Baupläne 🙂