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Handeln, nicht lamentieren! Vielleicht gibt es schon bald eine neue Kita.

Interview mit Pia Viviani, Mutter, Naturwissenschafterin und Kommunikationsfachfrau

Wer bist du? Gute Frage… Ich bin in Aarau daheim, obwohl es mir vor acht Jahren nicht ganz leicht gefallen ist, aus Zürich wegzuziehen. Ich bin Mutter, Biotechnologin, Kommunikatorin, Hobbymusikerin und ein Mmm-Typ, wie mein Grossvater zu sagen pflegte. Man hört(e) mir wohl jeweils an, dass mir das Essen schmeckt…

Wie bist du nach Aarau und ins Gönhard gekommen? Es war eine pragmatische Entscheidung: Ich arbeitete und wohnte in Zürich, mein jetziger Mann in der Nähe von Basel. Als wir entschieden zusammenzuziehen, kamen Lenzburg, Aarau oder Olten in Frage. Olten konnten wir uns beide als Wohnort nicht richtig vorstellen, Lenzburg war uns dann doch etwas zu klein und in Aarau waren wir noch nie. Also machten wir an einem schönen Sommerabend 2009 einen Ausflug in die Aarauer Altstadt. Danach war klar, Aarau muss es sein. Als wir dann Eltern wurden und unser Sohn zu aktiv wurde, suchten wir eine Wohnung mit Garten, die aber trotzdem nahe am Bahnhof gelegen ist. So sind wir vor eineinhalb Jahren ins Gönhard Quartier gekommen.

Was vermisst du? So schön die Aare ist, den See vermisse ich manchmal schon… Und ebenfalls vermissen tue ich eine unkomplizierte Kinderbetreuung. Mein Mann arbeitet 80%, ich selbst 70% und unser Sohn ist 3 Tage pro Woche in der Kita. Aber: obwohl der Gönhard-Kindergarten gross ist, fehlt es hier an Hort-Plätzen.

Warum wollt ihr selber eine Kita eröffnen? Wir kennen zwei Familien mit gleichaltrigen Kindern, die aus dem Quartier wegziehen, weil es hier im Gönhard keine Betreuungslösung für ihre Kinder gibt. Im einzig möglichen Hort, dem „Chinderhuus“, ist unser Sohn angemeldet, die Warteliste ist dort aber so lang, dass er wohl erst im 2. Kindergartenjahr einen Platz kriegen würde. Schliesslich fanden wir einfach, dass es nicht sein kann, dass es in einem Familienquartier nicht die Kinderbetreuungsmöglichkeit gibt, die es bräuchte.

Von der Idee zur Umsetzung: wie seid ihr vorgegangen? Diesen Sommer in der Badi habe ich eine ehemalige Kita-Betreuerin unseres Sohnes getroffen. Ihr habe ich dann von unseren Sorgen erzählt. Ich fragte, ob sie nicht mit uns eine Kita eröffnen würde. Sie meinte, das wäre eine gute Idee, da sie sich ja sowieso gerade zur Kitaleiterin ausbilde und in naher Zukunft eine Kita eröffnen möchte. Wir haben also alle ein paar Nächte darüber geschlafen, und als ersten Schritt eine Umfrage zusammengestellt.

Was braucht es, damit das Projekt Kita gelingt? Erstens braucht es genug Interesse aus dem Quartier, dann eine Immobilie: Wir brauchen einen passenden Ort zu einem vernünftigen Preis. Und damit sind wir gleich beim dritten Punkt, dem Geld. Wir werden auch selber investieren, aber genug für eine ganze Kita haben wir leider nicht. Das heisst: Wir brauchen weitere Interessierte, die sich auch finanziell am Aufbau beteiligen. Momentan sind wir zu dritt: eine Fachfrau Kinderbetreuung, mein Mann ist jemand, der sich mit Businessplänen auskennt und ich bin für die Kommunikation und das Fundraising da. Aber wenn das Projekt Formen annimmt, brauchen wir Verstärkung im Bereich Finanzen, Personal und Recht. Freiwillige dürfen sich gerne melden…