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Innovative Lösungen für knappen Wohnraum

Das Gönhardquartier in Aarau zeichnet sich durch seinen Gartenstadt-Charakter aus. Freistehende Gebäude, die harmonisch in grosszügige Grünflächen eingebettet sind, prägen das Quartier und verleihen ihm seinen besonderen Charme. Diese Verbindung von Natur und Architektur, sowie die gute Lage machen das Gönhardquartier zu einem attraktiven Lebensraum. Doch diese Qualität bringt auch Herausforderungen mit sich: Bauplätze sind praktisch nicht verfügbar und bestehende Häuser erfreuen sich grosser Nachfrage, was kontinuierlich steigende Preise nach sich zieht. Der Bedarf nach kreativen Lösungen, wie in einem bereits bebauten und zugleich durchgrünten Quartier neuer Wohnraum geschaffen werden kann, wächst stetig.

Vor einigen Jahren wurde ich angefragt, ein neues Zuhause für eine befreundete Familie zu entwerfen, die damals im Gönhard in einer Mietwohnung lebte. Da in Aarau jedoch kein erschwingliches Grundstück gefunden werden konnte, wurde das Projekt schliesslich in einer anderen Gemeinde realisiert. Dort setzten wir eine besondere Lösung um: Eine schlechte Bausubstanz eines bestehenden Einfamilienhauses wurde abgerissen, wobei der alte Keller erhalten blieb und zur Basis des neuen Hauses wurde. Dieses kompakte und moderne Einfamilienhaus aus Holz nutzte die vorhandenen Strukturen und passte sich optimal an die Gegebenheiten an. Besonders war, wie die bestehende Grundfläche des Kellers eine zentrale Rolle im Grundriss des Hauses spielte und eine spannende Raumabfolge ermöglichte. Dieses Projekt hat mich dazu angeregt, darüber nachzudenken, wie auch im Gönhard bestehende Gebäudestrukturen kreativ genutzt und weiterentwickelt werden könnten.

Doch nicht immer muss ein Gebäude abgerissen und neu gebaut werden. Vor Kurzem durften wir ein kleines Einfamilienhaus am Buchenweg im Gönhardquartier umbauen. Der Fokus lag darauf, die vorhandenen Strukturen weiterzuentwickeln und mit gezielten Eingriffen an aktuelle Wohnbedürfnisse anzupassen. Dieser Ansatz ist nicht nur nachhaltig, sondern bewahrt auch den Charakter des Gebäudes und somit des Quartiers.

Was diese Projekte gemeinsam haben, ist die Nutzung bestehender Ressourcen – sei es der Aufbau auf einer vorhandenen Basis oder die Weiterentwicklung eines bestehenden Hauses. In einem Quartier wie dem Gönhard, wo Bauplätze begrenzt sind, liegt grosses Potenzial darin, mit innovativen Ideen und Respekt für die vorhandene Substanz neue Wohnräume zu schaffen. So bleibt das Gönhardquartier nicht nur das, was es heute ist – ein grünes, harmonisches Wohngebiet –, sondern wird gleichzeitig zukunftsfähig weitergedacht.

Bild: zur Verfügung gestellt von einem Architekten