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Eine Frage des Standpunkts: Futtern oder Fördern

«Curiosity kills the Cat», so lautet ein englisches Sprichwort. Nicht immer allerdings fallen die Gefahren der felinen Neugier auf die Katze selbst zurück. Fleissig tätig im Heimbüro, konnte ich beim Blick durchs Fenster kürzlich dazu Folgendes beobachten: Die Graukatz, ein häufiger Gast in unserem Garten und darum von mir mit Namen versehen, sass vor unserem Zierpflaumenbaum und blickte mit schräg geneigtem Kopf in die Höhe. Dem Blick folgend erkannte ich, was die Neugier der Katze ausgelöst hatte:  Das von mir liebevoll montierte Vogelhäuschen zwecks Förderung der einheimischen Vogelwelt.  Nun ja, Graukatz vertrat betreffend Vögel einen ganz anderen Standpunkt, nämlich «lieber futtern statt fördern». Das kubisch geformte Häuschen  erschien dem guten Tier in diesem Sinne wohl mehr als Lunchbox denn als Vogelheim.

Mit der den Katzen eigenen Anmut  überwand Graukatz die Senkrechte zum Vogelhäuschen in kürzester Zeit. Was ich dann erlebte löste bei mir dann doch grosses Erstaunen aus. Auf drei Beine im Geäst balancierend und die vierten Pfote geschickt ins Einflugsloch des Vogelhäuschen gesteckt, kontrollierte Graukatz, ob die Lunchbox gefüllt sei. Sie war es glücklichweise nicht, denn dann hätte es geheissen «The Cat’s curiosity kills the Bird». Ich muss mir wohl zukünftig überlegen wie und wo ich die Vogelhäuschen besser montiere.

Zum Foto: Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes wurde ein Foto gewählt, dass das Gesicht von Graukatz nicht zeigt.