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Alles über den Haufen geworfen?

So manche Planung wurde in den letzten Wochen über den Haufen geworfen. Auch im Quartierverein: Wir haben im Vorstand die Themen Zukunftsraum Aarau, also die mögliche Fusion mit umliegenden Gemeinden, sowie das «Sharen» als Schwerpunke vorgesehen. Ist das in Zeiten des Covid19 noch angebracht? Oder soll nun statt über Fusionieren und Teilen, von Abstand nehmen und Hamstern berichtet werden? Und überhaupt, ist es in dieser anspruchsvollen Zeit noch passend sich den vergleichsweise unspektakulären Neuigkeiten eines kleinen Quartiers zu widmen? 

Doch, genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, davon bin ich überzeugt:
Die Qualitäten des (gemeinde-) nachbarschaftlichen Näherrückens beim Suchen nach Lösungen, oder beim sich gegenseitigen Aushelfen. Worte und Gedanken teilen über das Telefon, Internet oder mit dem nötigen Abstand
von Fenster zu Fenster, entfalten jetzt als Nachbarschaftshilfe ihre volle Wirkung.

Auf dem virtuellen Marktplatz des Gönhardquartiers gibt es darum
auch die Möglichkeit Angebote zur Nachbarschaftshilfe aufzuschalten: vom Einkaufen über Gespräche bis hin zum Nachhilfeunterricht oder Gassi gehen mit dem Hund. Nun gilt es diese auch zu nutzen, auch wenn das manchmal fast schwieriger ist, als umgekehrt. 

In Zeiten geschlossener Bibliotheken werden bisher wenig genutzte Angebote, wie zu Bücherbörsen umfunktionierte Telefonkabinen vermehrt aufgesucht. Die ausrangierten Zeugen der Vorhandy-Zeit könnten für das Teilen noch anders genutzt werden:  Zum Beispiel als Pick-up Stelle und Lager von wenig genutzten Kleingeräten – von der Glacé-Maschine bis zur Pastapresse. Strategisch geschickt positioniert beim Quartierladen könnte man gleich passende Zutaten einkaufen.

Sich gegenseitig unterstützen passt auch zum Prozess um den Zukunfts­-
raum Aarau: Wie beeinflusst die allfällige Fusion mit den Nachbargemeinden unser Quartier, wo können wir profitieren und wo gibt es eher heikle Fragen. Diese weiteren Fragen wird Hanspeter Hilfiker, Stadtpräsident von Aarau und Nachbar im Quartier, im aufgeführten Interview beantworten.

Nicht immer stösst das Teilen auf ungeteilten Zuspruch, vor allem wenn es um das Teilen der Quartierstrasse mit «Durchfahrern» geht. Der Bau des Mitarbeiterparkhauses zum Beispiel, weckt einerseits Hoffnung auf die Reduktion des Verkehrs, andererseits Befürchtungen von Mehrverkehr für die betroffenen Anwohner. Die Haltung des Vorstands zu diesem Projekt wird ebenfalls in dieser Ausgabe aufgezeigt.

Herzlich, Peter Jann

Präsident Quartierverein Gönhard
Redaktion Gönhardgezwitscher
quartierverein@goenhard.ch

Illustration: Roberta Nembrini, Büro a+o