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Hofft noch mehr Töne ins Gönhard zu bringen

Ursprünglich aus Deutschland stammend war Dieter Wagner, Vater dreier erwachsener Kinder, während vieler Jahre ein Grenz­gänger und zog erst vor viereinhalb Jahren in die Schweiz. Schnell war klar, dass er in Aarau leben möchte. Nach der Besichti­gung diverser Wohnungen in verschiedenen Quartieren meinte seine Frau: «Wenn in Aarau, dann will ich im Gönhard wohnen.» Gesagt – getan!

Als Kantor der Stadtkirche ­Aarau und studierter Kirchenmusiker hat ­Dieter einen besonderen Bezug zu Tönen und Musik. Er spielt Orgel, Klavier sowie Cembalo und diri­giert ganze Orchester mit allen möglichen Instrumenten. Ein weiteres spannendes In­strument ist für ihn die menschliche Stim­me, weshalb er in Basel noch Gesang stu­dier­te. Diesen Frühling schrieb er die Musik für das Kin­dermusical «Moses & Mirjam», in dem viele Kinder aus dem Gönhardquartier eine Woche lang täglich probten und dann das Mu­sical vor vollen Rängen in der Stadtkirche Aarau aufführten. 

Wohlklänge sind für Dieter alles, was klingt. Klang ist stets im Obertonbereich. Geräusche (z. B. Baustellenlärm) fallen in einen anderen Tonbereich, diese ­empfindet er als unangenehmer. Misstöne sind für ihn schlicht «schlechte Laune». Diese hätte er aber noch nie erlebt im Gönhard. Stets herrscht ein freundlicher Tonfall. Die Nachbarn zum Beispiel könnten sich stören ab seinem täglichen, teils stundenlangen Spiel auf dem Flügel (der übrigens ein halbes Zimmer seiner Wohnung füllt). Noch nie hat sich jemand bei ihm beschwert. Gefallen findet Dieter an allen Musikrichtungen. Als Berufsmusiker lässt er sich aber nicht von Musik berieseln. Wenn, dann hört er sehr gezielt Musik. 

Das Gönhard tönt für ihn insbesondere nach Alphörnern, Unterentfelderstras­se, Katzenmiauen und Kinderstimmen. In den Schulferien ist es direkt ruhig im Quartier ohne die Töne, die normalerweise vom Schulhaus her klingen. Auch Vogelgezwitscher fehlt ihm. Beim Spazieren hört Dieter ab und zu ein Instrument aus einem offenen Fenster, aber leider viel zu selten. Oder ein «Hallo Dieter» von begeisterten Kindern, die bei einer seiner Produktionen mitgewirkt haben. Das freut ihn besonders.

Es wird auch in Zukunft nicht ­ruhig werden rund um Dieter. Er plant bereits die nächs­ten kleineren und grösseren Projekte. Wie z. B. die Aufführung der Oper Aida im Herbst oder das Krippenspiel. Erlebt man eine Aufführung des Berufsmusikers live mit, spürt man seine Freude bei der Arbeit, mit der er hoffentlich noch viele Jahre die Quartierbewohner und viele Menschen darüber hinaus begeistern wird.

Alle Videos können hier angeschaut werden.