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Bärlauchsamen als Gewürz für das ganze Jahr

Die mit der Lupe betrachteten wunderbar filigranen Blüten mit 6 weissen Blütenhüllblättern und einem dreifach gefurchten Fruchtknoten, verwandeln sich schon nach kurzer Zeit in etwas wulstige Samenbündel: zuerst zart hell-, dann kräftig dunkelgrün. In ihnen liegt die Zukunft. Doch da wir noch immer bemüht sind, den Bärlauchbestand im Griff zu behalten, schadet das Pflücken oder treffender formuliert, das Ernten der Fruchtstände dem Überleben der Art in keinster Art und Weise. Hier ist noch zu bemerken, dass die grünen, knolligen Samen eigentlich Früchte bzw. Kapselfrüchte sind. In jeder Kapsel sind die wirklichen Samen enthalten, meist drei Stück. Der Einfachheit halber werde ich aber weiterhin von Bärlauchsamen schreiben.

Für die Ernte hat sich folgendes Vorgehen bewährt: Die doldigen Blütenstände mit den Samenkapseln werden samt Stiel gesammelt. Danach werden mit Daumen und Zeigefinger die Blütenstiele verquirlt und im dann die Samenkapsel am Ansatz der Blütenstile abgetrennt.

Die so gewonnenen Samenkapseln können frisch in der Küche verwendet oder mit unterschiedlichen Verfahren haltbar gemacht werden. Das Abfüllen in leere Hüttenkäse-Dosen und das nachfolgende Tiefgefrieren ist wohl die einfachste und schnellste Art. Etwas aufwendiger das nachfolgend beschrieben Vorgehen.

Sowohl frische als auch eingelegte Samen könne vielseitig und nach Gusto jedes Einzelnen als geschmackliche Ergänzung für die verschiedensten Gerichte und Saucen eingesetzt werden. Besonders schmecken mir die frischen Samen im Risotto, leicht knackig und mit dezentem Knoblauchgeschmack. Ebenfalls wunderbar geschmeckt haben die Samen in pikanten Hackfleisch-Speckbällchen.

Schon bald, Ende Mai sind die Blätter vergilbt, die Samenstände verschwunden. Der Bärlauch hat sich in den Boden zurückgezogen und wird uns bis im März des kommenden Jahres nicht mehr belästigen. Dass er dies nicht in Massen macht, dafür haben wir mit der kulinarischen Verwertung in diesem Jahr vorgesorgt. Ganz zu Ende ist die Küchenreise allerdings noch nicht: Im Herbst geht es auf die Suche nach den Brutknollen. Wie wir diese in der Küche zu Leckerbissen verarbeiten können, darüber werde ich zu gegebenem Zeitpunkt berichten.

Bärlauchsamen mit Zitronenzisten in Salzlake

Zutaten:

Bärlauchsamen
Salz (viel)
Zitronenzisten oder Zitronenschnitze
Wasser

Zubereitung:

Wasser mit viel Salz aufkochen, Bärlauchsamen und Zitronenzisten/Zitronenschnitze beigeben. Kurz aufkochen und in Gläser abfüllen. Diese in das Kräuterregal stellen und kreativ beim Kochen einsetzen.

Statt in Salzlake können die Bärlauchsamen auch in Essig, ergänzt mit verschiedenen Kräutern, eingelegt werden. So eignen sich die Samen z.B. für Salatsaucen.