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Der Bär(lauch) auf dem Grill

Gesund ist er, der Bärlauch: «Kränkelnde, Skrofulöse und Bleichsüchtige» sollen nach dem Genuss des Bärlauchs wieder «aufblühen wie ein Rosenspalier», so der ehemalige Shootingstar der Phytomedizin, Kräuterpfarrer Künzle.  Noch im Jahr 1910 erschreckte er seine Zeitgenossen mit einem Selbstversuch, bei dem er Bärlauch, das als Heilkraut in Vergessenheit geraten war und nun als giftig galt, in rauhen Mengen zu sich nahm [1]. Er hatte Recht, überlebte und gründete 1939, geschäftstüchtig wie er war, die Kräuterpfarrer Künzle AG [2]. Unsterblich wurde er schliesslich nicht des Bärlauchs wegens, sondern dank seinem berühmten «Grossen Kräuterheilbuch». Über diesen umtriebigen Theologen, Philosophen und Kräuterspezialist gäbe es noch viel zu berichten, aber eigentlich geht es in dieser Kolumne darum, wie wir dieses grüne Kraut mit kulinarischer Fantasie aus dem Garten bringen.

Das wunderbare Wetter lockt nach draussen und damit auch der erstjährige Gebrauch des Grills. Bärlauch in der Bratwurst ist schon fast banal. Darum fusionieren wir den Bärlauch als gutschweizerische Frühlingsküche mit südländischem Gemüse und griechischem Schafskäse.

Feta plus Bärlauch – einmal mit Auberginen, einmal mit Zucchetti und alles auf den Grill

Zutaten:

  • Ein paar Handvoll Bärlauchblätter
  • Auberginen (Anzahl je nach Hunger)
  • Zucchetti (Anzahl je nach Hunger)
  • Tomate (ausnahmsweise zu dieser Jahreszeit)
  • Feta vom Schaf, aus Griechenland
  • Eine Zitrone (ungespritzt)
  • schwarzer (!) Pfeffer
  • Salbei
  • Olivenöl
  • Alufolie (die ist halt wirklich praktisch)

Zubereitung:
Bärlauch hacken, mit dem zerkrümelten Feta und dem Olivenöl vermischen, schwarzen Pfeffer beigeben. Auberginen würfeln, dasselbe mit den Zucchetti und ebenso die Tomaten.

Die gewürfelten Auberginen und Zucchetti je separat in eine Alufolientasche geben und die Bärlauch-Feta-Mischung darüber verteilen. Über die Auberginen kommt noch geraspelte Zitronenschale, Salbei und etwas Zitronensaft. Und über die Zucchetti kommen die gewürfelten Tomaten. Die Alufolientaschen schliessen und auf den Grill damit. Jetzt braucht es etwas Geduld; mindestens 30 Minuten bei nicht zu grosser Hitze. Und ja, die Wurst darf dann am Schluss auch danebenliegen.

Trotz täglichem Genuss werden wir diesem Knoblauchgewächs im Garten nicht Herr und darum werden wir uns im nächsten Beitrag Knospen sammeln und dabei hoffen, wo keine Blüten, da keine Samen und damit keine Vermehrung. Täuschen wir uns da vielleicht nicht?

Quellen:

[1]   www.bioterra.ch/gartenwissen/kraeuter-heilkraeuter-wildpflanzen-einheimisch-kulinarisches-aus-dem-garten/baerlauch

[2]   https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_K%C3%BCnzle